Unsere Jugendgemeinderätin Sabine Mauser hat die beiden Musik-Ausnahmetalente Andi Steiner und Philipp Krikava zu einem Interview im ehemaligen Gasthof Eckensperger getroffen. Dort befindet sich das Studio der beiden, wo sie ihr mehr über das neue Projekt HITBASE Wodo verraten haben.

Sabine Mauser: Für alle, die das Projekt „HITBASE“ nicht kennen, könnt ihr uns ein paar Worte darüber sagen. Ganz allgemein: Was ist das? Was kann das? Wer hatte die Idee dazu?

Philipp Krikava: Die Idee hatten wir zu dritt mit Didi (Anm.: Markus Dietrich/Outback). In Wien gibt es ein ähnliches Projekt und wir haben uns gedacht, das wäre leiwand für Niederösterreich. Ein Song, produziert in einem Tag, der noch dazu Qualität und Potential hat.

S: HITBASE ist sozusagen einzigartig in dieser Form in Niederösterreich?

Andi Steiner: Wir haben beide schon lange mit Musik zu tun und kennen beide kein ähnliches Projekt für NÖ. Also JA – es ist neu und einzigartig hier.

P: Uns geht’s darum, dass wir junge Leute gewinnen, die Bock und Talent haben. Wir wollen Leuten, die sich in der Musik sehen oder in der Musikbranche anknüpfen wollen, diese Schnittstelle bieten – die viele Bands damals oder heute noch nie hatten. Ziel ist es letztlich, einen Song im Radio zu platzieren. Wir haben uns in den letzten Jahren ein recht großes Netzwerk nicht nur im Radiobereich, sondern auch bei Labels und Musikverlagen aufgebaut. Also es geht im Endeffekt darum, dass wir ein Coaching, eine Art Co-Management bieten können.

S: Geht es um eine bestimmte Musik-Richtung?

P: Nein, gar nicht. Von A bis Z ist alles willkommen! Es ist egal, ob jetzt ein ambitionierter Rapper daherkommt, eine tolle Sängerin oder eine Band, die einfach nur rotzen mag – ist völlig egal. Wir haben mittlerweile in allen Genres Erfahrung gesammelt. Von Schlager, Aprés Ski über Pop, Indie Rock bis zu Metal – ALLES.

S: Zum Beispiel ich bin Sängerin, hab einen super Song – mir fehlt jedoch die instrumentale Begleitung. Bin ich dann trotzdem eine Kandidatin für HITBASE?

A: Ja, auf jeden Fall!

S: Also geht es um einen niederschwelligen Weg von einer Leidenschaft zur professionellen Musikproduktion…

A: Ja, genau das ist es! Ein niederschwelliger Zugang von einer Idee zu einem professionellen Produkt. Wir machen dabei das ganze Song-Producing und spielen auch alle Instrumente ein.

A: Damit es nicht nur ein Hobby bleibt, sondern jemand sagen kann: „Schaut und hört her, was ich da gemacht hab!“ Gemma raus in die Welt mit dem Song!

S: Wer kann bei HITBASE mitmachen? Gibt es irgendwelche Voraussetzungen, außer dass man zwischen 14 und 24 Jahre alt und aus der Region um Wolkersdorf stammen muss. Soll ich sonst noch irgendwas mitbringen außer musikalisches Talent?

A: Leidenschaft würd‘ ich sagen!

P: Einfach die Lust, das einmal zu machen. Wir wollen auch im Vorhinein niemanden ausschließen. Wenn er oder sie glaubt er hat nix oder zu wenig drauf, weil keine professionelle Ausbildung vorhanden ist oder man die ersten Gesangserfahrungen unter der Dusche gemacht hat: Wenn´s leiwand klingt bitte einfach herkommen und ausprobieren. Wir werden ehrliches und wertschätzendes Feedback geben.

S: Es wird fünf KünstlerInnen bzw. Musikprojekte geben, die gefördert werden; die einen Musik-, Studio-, Song-Tag bekommen. Entschieden wird das von einer Jury (siehe Kasten) – und diese fünf Glücklichen dürfen sich über einen Gratis-Studiotag freuen?

P: Nicht ganz, denn 100 Euro sind von dem Act selbst zu bezahlen. Ein Motivations-Selbstkostenbeitrag quasi. Der Rest wird von der Stadtgemeinde Wolkersdorf gefördert.

S: In welchen Formaten sollen die Songs an euch geschickt werden?

P: Man müsste den Song gar nicht richtig aufnehmen, sondern es reicht irgendein Hörbeispiel. Das kann eine iPhone-Sprachmemo von einer Bandprobe sein – weil man hört ja eh, ob es leiwand ist oder nicht. In erster Linie sollte das Vokalistische passen, weil mit dem kann man dann gut arbeiten.

A: Man muss keine eigenen Instrumente mitbringen. Akustische Gitarre, E-Gitarre, Bass. Alles am Computer wo Schlagzeug und Synthesizer integriert sind – alles das haben wir. Auch Mikrophone zum Einsingen. Sprich: Man muss auch keine eigenen Instrumente spielen können. Wir übernehmen die fehlenden instrumentalen Bereiche.

P: Letztlich geht es aber dann trotzdem in der Jury darum herauszufinden, wer Potential hat und gefördert wird.

S: Wollt ihr den jungen Musiktalenten noch irgendwas mitgeben bzw. ausrichten?

A: Just do it! Nach dem Motto: Bewirb dich einfach. Vertrau auf deine Fähigkeiten. Wenn du Bock hast, und ein guter Song da ist – dann können sich Türen öffnen. Das ist eigentlich das, was wir sagen wollen.

P: Wenn du Begeisterung und Freude an der Musik empfindest und einen professionellen Schritt weitergehen willst, dann sind wir die Richtigen. Dann können wir einen Song machen. Und den bestenfalls irgendwo unterbringen.

In diesem Sinne: Jetzt haben die jungen Talente die beste Chance, ihr Glück zu versuchen. Einfach bewerben, die chillige Wohlfühlatmosphäre im Studio genießen und im besten Fall den eigenen Song bald auf Spotify finden!

Who is who?

Andreas Steiner (geb. 1993) und Philipp Krikava (geb. 1988) haben beide am Wolkersdorfer Gymnasium maturiert und waren schon davor viele Jahre in der Musikschule Wolkersdorf.

Andi Steiner hat an der FH in St. Pölten einschlägige Studiengänge belegt, begann im Videobereich zu arbeiten, machte Videoschnitt und Kamera-Assistenz und ein Praktikum bei einem Musikproduzenten. Das hat ihm die Türen in die Branche geöffnet.

Ähnlich bei Philipp Krikava. Er hat nach Matura im Marketingbereich gearbeitet, mit Fokus auf „Sachen verkaufen, visuelle Dinge gestalten und Texte schreiben“.

Aber beider Herz schlägt für die Musik. Viele kennen die zwei aus Bandprojekten, deren Ursprünge ja auch in der Musikschule Wolkersdorf liegen. „FAMP“, nunmehr die „Weltwiener“ – und jetzt auch über das Projekt Hitbase.

Just zu Beginn der Corona-Pandemie begannen die beiden, Musik zu produzieren und eine Firma zu gründen. Sie schreiben Songs, produzieren KünstlerInnen, spielen Songs ein und haben neben dem langjährigen musikalischen und technischen Know-how ein dichtes Netzwerk in der Branche, Kontakte zu (deutschen) Labels, Radiostationen etc.

Das Projekt HITBASE Wodo

Eine Initiative von Jugendtreff Outback in Kooperation mit der Musikschule Wolkersdorf

WARUM HITBASE?

Durch die Covid-19-Pandemie klagen viele Jugendliche über psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste. Die sozialen Kontakte sind im letzten Jahr sehr eingeschränkt gewesen. Auch für den Jugendtreff Wolkersdorf „Outback“ und die Musikschule Wolkersdorf war die Betroffenheit der Jugendlichen in der laufenden Arbeit spürbar und viele Jugendliche haben sich mangels Möglichkeiten immer mehr zurückgezogen. Gerade Musik spielt bei Jugendlichen aber eine ganz wichtige Rolle. Viele sind auch aktive MusikerInnen oder begeisterte UnterstützerInnnen von Bands und KünstlerInnen. Aus diesem Grund möchte das Projekt das Durchstarten nach der Covid-19-Pandemie in diesem Herbst mit einem besonderen Pilot-Projekt beginnen – mit der “HITBASE WODO“. Sollte sich das Projekt heuer als Erfolg herausstellen, dann ist an eine Weiterführung der HITBASE mit Unterstützung vom Land NÖ, Come On-Jugendförderungsfonds und Musikschulmanagement angedacht.

WAS IST HITBASE?

„HITBASE Wodo“ gibt jungen Talenten in Wolkersdorf die Möglichkeit, ein professionelles Demo der eigenen Musik zu produzieren. Damit kann das eigene künstlerische Schaffen erstmals hochwertig präsentiert werden. Mit Andreas Steiner und Philipp Krikava haben wir zwei Musiker, Multiinstrumentalisten, Ideenentwickler, Musik- und Videoproduzenten direkt im Ort. Die beiden sind gut vernetzt, haben sich mit vielen Musikprojekten schon einen Namen gemacht, und sind im Outback ehrenamtlich engagiert. Mit ihrem Know-how in dieser Materie lassen sich Musik- und Videoproduktionen für junge Talente/Bands/Musikschulensembles einfach, professionell in kurzer Zeit, umsetzen. Beide haben sich bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen und kostengünstig die Demos zu produzieren.

WER KANN MITMACHEN?

Der Projektstart soll diesen Herbst sein. Die Nutzung der HITBASE Wodo soll Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren zugänglich sein. Es soll für junge Musiktalente/Bands/Ensembles die Möglichkeit geschaffen werden, einen Song professionell aufzunehmen. Die Auswahl-Entscheidung erfolgt durch eine kompetente Jury aus Jugendtreff Wolkersdorf „Outback“ und der Musikschule Wolkersdorf. Mit den Siegerprojekten werden dann professionelle Demos produziert. Insgesamt werden fünf Projekte gefördert. Die Auswahl erfolgt durch eine Jury aus Philipp Krikava, Andreas Steiner, Markus Dietrich (Outback) und Alexander Blach (Musikschule Wolkersdorf).

Alle Kontakte, Modalitäten und Fristen sind auf www.hookepack.com/hitbase der Facebook-Seite des Outback Wolkersdorf ersichtlich!