Projekt Veranstaltungssaal neu auf Schiene

Schon lange besteht in der heimischen Bevölkerung der Bedarf nach einem zeitgemäßen Veranstaltungsort im Zentrum von Wolkersdorf, wo man Feiern für mehr als 100 Personen leistbar ausrichten kann. Egal ob Hochzeiten, runde Geburtstage oder Kulturveranstaltungen – viel zu oft war der Platz im bestehenden Raumangebot in Wolkersdorf dafür einfach nicht vorhanden und zwang die Bürger zum Ausweichen. Nun gibt es dafür endlich eine bewährte Lösung!

Was bisher geschah

Ein Hilfeschrei der Pfarre Wolkersdorf im Jahr 2015, dass beim Pfarrzentrum Wolkersdorf eine Generalsanierung anstünde und ein gemeinsamer Lösungsweg angestrebt würde, führte dazu, dass die damalige Bürgermeisterin Anna Steindl Verhandlungen mit der Pfarre aufnahm. Trotz drängen der anderen Fraktionen wurden diese aber davon ausgeschlossen. Der Alleingang rächte sich – die Verhandlungen scheiterten. Bereits damals hatten man den Eindruck, dass die Gespräche seitens der Gemeindeführung sehr einseitig und ohne wirklichem Interesse an einer gemeinsamen Lösung geführt wurden.

Willkürliche Entscheidung gegen das Pfarrzentrum

Das Scheitern der Verhandlungen nahm die damalige ÖVP-Regierung prompt zum Anlass, sich von einer gemeinsamen Lösung mit der Pfarre abzuwenden, dem Pfarrzentrum keinerlei weitere Beachtung zu schenken und einen aufwändigen Prozess zur Suche eines anderen Standortes für einen Veranstaltungssaal zu beginnen. Durch eine willkürliche Entscheidung der Bürgermeisterin wurden von der in einer Machbarkeitsstudie geprüften sechs Standorten vier eliminiert. Darunter auch das Pfarrzentrum, welches „gnadenhalber“ nochmals in die Untersuchungen einbezogen wurde, aber nie eine wirkliche Chance bekam. Über die zwei übrig gebliebenen Standorte sollte dann die Bevölkerung in einer Volksbefragung entscheiden.

Untersuchung auf eigene Kosten

Weil sich das Pfarrzentrum aber unserer Meinung nach als Veranstaltungsort bereits seit mehr als 40 Jahren bewährt hat und uns auch in Bezug auf die Anrainer als besonders gut geeignet erschien, hat MIT:uns im Herbst 2018 – noch vor der getürkten Volksbefragung – auf eigenen Kosten einen Architekten beauftragt, eine genauere Untersuchung durchzuführen und zu prüfen, ob das Anforderungsprofil der Stadtgemeinde und der Pfarre auf diesem Grundstück umsetzbar ist. Das Ergebnis war eindeutig: Ein gemeinsames Projekt ist möglich – mit Nutzung aller Vorteile und Synergien. Die detaillierten Ergebnisse sind hier nachzulesen: https://bit.ly/2QXNncM

Warum haben wir diese Untersuchung beauftragt?

Drei wesentlich Motive haben uns zu diesem Schritt bewegt: Erstens wollten wir mit unserem Entwurf beweisen, dass ein gemeinsames Projekt mit der Pfarre – entgegen den Behauptungen der damaligen Bürgermeisterin – möglich ist. Zweitens wollten wir Fakten schafften und die Bevölkerung noch vor der Volksbefragung über die wahren Tatsachen rund um das Pfarrzentrum informieren. Und Drittens wollten wir diese Untersuchung als Basis für weitere Gespräche mit der Pfarre nutzen. Alle drei Punkte sind uns schlussendlich gelungen.

Politischer Sprengstoff

Die Volksbefragung, in der die Bevölkerung nur noch die Wahl zwischen den zwei übrig gebliebenen Standorten hatte, entpuppte sich schlussendlich als Wahl zwischen „Pest und Cholera“ und bewegte damals rund 50 % zum „Weiß wählen“, ein klares Signal der Bevölkerung, dass sie mit diesem gelenkten Auswahlprozess der damaligen Regierung nicht einverstanden waren. Schlussendlich führte das Desaster dann auch zu vorgezogenen Neuwahlen.

Wo ein Wille, da ein Weg

Nach den Neuwahlen ist die Zukunftspartnerschaft mit den Versprechen angetreten, die Verhandlungen mit der Pfarre wiederaufzunehmen. Im Unterschied zu den damaligen Verhandlungen hat man aber das Verhandlungsteam parteiübergreifend aufgestellt – Vertreter ALLER Parteien waren involviert – und man verhandelte ernsthaft, geduldig und ergebnisoffen.

Durch das wechselseitige Eingehen auf die Bedürfnisse des Gegenübers, viel Wertschätzung und ein Agieren auf Augenhöhe konnte man schrittweise alle Szenarien prüfen, eine gemeinsame Vision entwickeln und schlussendlich eine – für beide Seiten attraktive und wirtschaftliche – Lösung erarbeiten. Umfangreiche Untersuchungen kamen dabei zum Ergebnis, dass die Variante Umbau im Vergleich zu einem totalen Abbruch wirtschaftlicher und kostengünstiger, sowie die ökologisch beste Lösung ist.

Wie sieht die Einigung nun aus?

Die Pfarre soll weiterhin Eigentümerin des Grundstückes Pfarrzentrum bleiben und bezahlt die Generalsanierung und Umbau der zukünftigen Pfarrräumlichkeiten. Das neue Projekt soll rund 30 % an Nutzfläche für die Pfarre und 70 % Nutzfläche für den neuen Veranstaltungssaal schaffen. Die Gemeinde wird in die Planungen miteinbezogen und bekommt das Nutzungsrecht für den Veranstaltungssaal auf die Dauer von 80 Jahren und trägt die Kosten für Ihren Nutzungsanteil.

Wie geht´s nun weiter?

Eine Arbeitsgruppe aus Pfarre und Stadt beginnt nun mit der Vertragsgestaltung und dem Ziel, im Sommer die Verträge abschließen zu können, um bereits im Herbst mit der Planung starten zu können. Wenn der gemeinsame Weg weiterhin zügig und erfolgreich fortgesetzt wird, ist eine Fertigstellung bis Ende 2024 möglich.

Was passiert mit dem Kindergarten?

Der Mietvertrag zwischen Pfarre und Gemeinde zum Kindergarten ist längst ausgelaufen. Behördlich würde ein derartiger Kindergarten heutzutage auch nicht mehr bewilligt werden. Den aktuellen Standards und behördlichen Auflagen entsprechend – barrierefreier Zugang, direkte Anbindung an einen Garten, vorgeschriebene Raumgrößen, etc. – arbeiten wir bereits an neuen Lösungen, um den Kindergarten aus dem Keller des Pfarrzentrums an einen geeigneten Standort in der Nähe zeitgerecht übersiedeln zu können.

Warum sind wir vom gemeinsamen Projekt überzeugt?

Ein neuer und moderner Veranstaltungssaal, der für sämtliche Events leistbar genutzt werden kann, ist längst überfällig. Neben der Tatsache, dass sich der Standort seit mehr als 40 Jahren bewährt hat, liegt das Pfarrzentrum mitten im Zentrum von Wolkersdorf und trägt daher maßgeblich zur Zentrumsbelebung bei. Darüber hinaus bringt das Projekt viele Synergien für die Pfarre und die Gemeinde. Eine Win-win-Situation, die es an anderen Standorten nie gegeben hätte.