Nachdem die Gemeinderatswahlen geschlagen sind und die neue Stadtregierung von Wolkersdorf angelobt ist, sieht unser Listengründer Hannes Schwarzenberger den richtigen Zeitpunkt gekommen, um sich als Leitungsorgan der Überparteilichen Bürgerliste MIT:uns zurückzuziehen und die Führung an die „nachfolgende Generation“ – Sabine Mauser und Stefan Streicher – weiterzugeben. Wir wollen diesen Anlass nutzen, mit ihm darüber zu sprechen, wie es ihm in diesen aufregenden Jahren in der Politik ergangen ist und mit welchen Gefühlen er in die Zukunft blickt.


Hannes, nach über zehn Jahren als Gründer und Leitfigur an der Spitze von MIT:uns trittst du in die zweite Reihe. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, mit dir nochmals auf diese spannende Zeit zurückzublicken. Was hat dich damals bewogen, die Bürgerliste zu gründen?
Zur Zeit meines politischen Beginns war ich – vor allem kulturpolitisch – voller Gestaltungswillen und Tatendrang. Gemeindeunterstützung wünschte ich mir damals zum Beispiel beim ARTevent. Leider fand ich in der örtlichen Politik dazu kaum Gehör. Ich nahm wahr, dass unsere Gemeindepolitik von sehr wenigen Menschen zentral bestimmt und gesteuert wurde – konstruktives Querdenken unerwünscht. Spontane Gespräche mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu diesen Themen zeigten das Bedürfnis nach politischer Vielfalt auf und festigten rasch meinen Entschluss, eine Bürgerliste gründen zu wollen.
Wie ist es dir bei deinem Einstieg in diese völlig unbekannten Gefilde ergangen?
Zuallererst war es eine riesige Freude, viele großartige Menschen näher kennenlernen zu dürfen und gemeinsam ein tolles Team zu formen. Mit viel Energie und Freude konnten wir miteinander 2015 ein ansprechendes Wahlergebnis mit sechs Mandaten erreichen. Der gewaltige ÖVP-Gegenwind ließ nicht lange aufsich warten und, da mit einhergehend, auch eine wenig wertschätzende Zusammenarbeit mit MIT:uns. Diese Herausforderung veranlasste unser Team, sich sofort intensievst mit allen Facetten der Gemeindeordnung, mit den Gemeindefinanzen und mit allen nun auftretenden politischen Gemeindethemen zu beschäftigen.
Wir haben viel gelernt!
Auf welche Ergebnisse deines Wirkens bist du besonders stolz?
Vor allem, dass die Bürgerliste sich sehr kreativ in die multiplen Belange der Gemeindepolitik eingebracht hat, in den letzten Jahren viel mitgestalten konnte, weiterhin als stabiler Faktor gilt und als unabhängige Kraft für die Bürgerinnen und Bürger agieren kann.
Was waren die schönsten Momente?
Die schönsten Momente sind Erfolge, die wir gemeinsam als Bürgerliste erzielt haben. Dazu gehört vor allem die Errichtung des QUARTIER Wolkersdorf im Herzen der Stadt, beginnend mit dem Eintreten gegen eine Errichtung auf der grünen Wiese, Auflösung des Gemeinderates, Neuwahl und Konstituierung einer ZUKUNFTS- PARTNERSCHAFT, die dann gemeinsam dieses besondere Projekt im Herzen der Stadt umgesetzt hat. Nicht zu vergessen unsere jährlichen internen Klausuren, die intensiv und vor allem sehr kreativ waren, uns immer wieder aufs Neue zusammengeschweißt haben und der Ursprung vieler Projekte für
unsere Stadt waren.
Wo lagen die größten Herausforderungen?
Eine politische Positionierung ruft immer auch viele Gegner auf den Plan. Die Bürgerinnen und Bürger, die der gewohnten ÖVP-Machtpolitik zugewandt waren, ließen dies mein Team und mich spüren. Auch hier gab es viel zu lernen, wie auch den Umgang mit politischen Niederlagen. Zum Beispiel, dass der Platz der Generationen gebaut wurde, obwohl viele Menschen diesen abgelehnt hatten.
Hat sich deine damalige Vision erfüllt?
Ja – wir konnten in den letzten sechs Jahren in der Stadt sehr umfangreich mitgestalten. Heute sind wir als stabile Bürgerliste gut aufgestellt und können weiterhin mitregieren. Dies soll auch nach 2030 so bleiben!